Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in unserer heutigen Gesellschaft. Naturkatastrophen, beunruhigende Nachrichten und der Druck von Seiten der Politik verlangen, dass immer mehr Industriezweige alle Anstrengungen unternehmen, um nachhaltiger zu wirtschaften.
Im Einklang mit dem europäischen Grünen Deal gibt auch die europäische Klimaschutzverordnung das rechtlich verbindliche Ziel vor, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken und bis 2050 Klimaneutralität in der EU zu schaffen. Um diese Ziele zu erreichen, sind heute in vielen Bereichen Maßnahmen erforderlich. Dies führt zu intensiver Forschung, Diskussion und glücklicherweise auch zur Entwicklung vielversprechender erneuerbarer Energiequellen.
In diesem Blog befassen wir uns mit Wasserstoff als einem wesentlichen Bestandteil der aktuellen Nachhaltigkeitsdiskussion. Wasserstoff hat ein enormes Potenzial, als nachhaltiger Energieträger zu dienen, wenn er in geeigneter Weise hergestellt und genutzt wird.
Was genau sind die Eigenschaften dieses Gases? Welche Möglichkeiten bietet Wasserstoff im Hinblick auf die Nachhaltigkeit? Was sind wesentliche Anwendungen, und welche Lösungen bietet Demaco? Dies und vieles mehr werden wir in diesem Blogbeitrag erläutern.
Was ist (flüssiger) Wasserstoff?
Wasserstoff ist das leichteste Gas in unserem Universum. Unter Normalbedingungen ist es ein chemisches Element mit dem Symbol H und der Ordnungszahl 1, ein farbloses, geruchloses und leicht entzündliches Gas. Das Gas kommt auf der Erde nicht in isolierter Form vor, sondern ist Bestandteil von Wasser. Daher ist ein Mangel an Wasserstoff in der Tat kein Problem.
Wasserstoff wird sowohl in flüssiger als auch in gasförmiger Form verwendet. Das Gas hat eine Dichte (kg.m-3) von 0,08988 und einen Siedepunkt von -252,9 °C. An seinem Siedepunkt kondensiert Wasserstoff von gasförmig zu flüssig.
Im Vergleich zu den meisten anderen Gasen ist der Siedepunkt von Wasserstoff extrem niedrig. Nur Helium mit einer Siedetemperatur von -268,9 °C hat einen noch niedrigeren Siedepunkt. Die sehr niedrige Temperatur in Verbindung mit der hohen Entflammbarkeit von Wasserstoff macht ihn zu einem relativ gefährlichen Stoff. Strenge Sicherheitsmaßnahmen und moderne Infrastrukturen sind daher unverzichtbar.
Die Geschichte des (flüssigen) Wasserstoffs
Wasserstoff wurde erstmals 1671 von dem Wissenschaftler Robert Boyle eher zufällig hergestellt. Er untersuchte die Reaktion verschiedener Metalle, indem er sie in Säure tauchte. Da die Metalle ihre jeweiligen Reaktionen mit der Säure zeigten, entstand als Nebenprodukt Wasserstoff.
Doch erst 1766 wurde Wasserstoff zum ersten Mal von Henry Cavendish identifiziert. Er bestätigte in einer Forschungsarbeit, dass es sich bei Wasserstoff um ein eigenständiges Element handelt, und ging näher auf die extreme Entflammbarkeit dieses damals neu entdeckten Gases ein.
Cavendish entdeckte auch, dass Wasserstoffgas in Verbindung mit Feuer Wasser bildet. Diese Entdeckung führte zu dem Namen, den Antoine Lavoisier dem Gas einige Jahre später gab: Hydrogenium („hydro“ und „genes“, zu übersetzen als „Wassermacher“ oder „Wasserbildner“).
Quelle: Eine Maschine von Cavendish, die zur Herstellung von Wasserstoff verwendet wurde.
Die Wasserstoffproduktion kam erst richtig in Schwung, als William Nicholson und Sir Anthony Carlisle im Jahr 1800 ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff entdeckten. Bei der Elektrolyse wird elektrischer Strom an Wasser angelegt, wodurch Wasserstoff und Sauerstoffgas entstehen.
Damals war Wasserstoff ausschließlich gasförmig. Erst Jahrzehnte später begannen mehrere Wissenschaftler weltweit mit ihren Experimenten zur Verflüssigung von Gas. Einer dieser Forscher war der Leidener Universitätsprofessor Heike Kamerlingh Onnes. Er baute ein Kältelabor und wetteiferte mit anderen Forschern darum, als Erster flüssigen Wasserstoff herzustellen.
Während Kamerlingh Onnes auf dem richtigen Weg war, gelang es jedoch dem schottischen Physiker James Dewar als Erstem, Wasserstoff in eine Flüssigkeit zu verwandeln. Im Jahr 1898 erreichte er erstmals eine Temperatur von -252,9 °C. Einige Jahre später, im Jahr 1906, schaffte es auch Kamerlingh Onnes, flüssigen Wasserstoff herzustellen. Dies gelang ihm in seinem kryogenen Labor in Leiden, wo zu dieser Zeit die weltweit niedrigsten Temperaturen erzielt wurden.
In der Zwischenzeit wurde auch die Forschung zur Anwendung von Wasserstoff stetig fortgesetzt.Dies führte 1945 zur Entwicklung der ersten Gasbatterie und kurz darauf zur Erforschung der Möglichkeiten von Wasserstoff als Energieträger in einer Brennstoffzelle.
In den 1990er Jahren wurde das Potenzial von Wasserstoff immer deutlicher. Man begann mit Experimenten an Schiffen, Lastwagen und Flugzeugen, und die Luft- und Raumfahrt wurde bald zu einem wichtigen Nutzer.
Auch die Vorteile in puncto Nachhaltigkeit wurden immer deutlicher. Im Jahr 1970 schuf John O’M. Bockris den Begriff „Wasserstoffwirtschaft“. Er beschrieb eine Wirtschaft, in der erneuerbarer Wasserstoff der primäre Energieträger sein und unsere fossilen Brennstoffe ersetzen würde.
Die Vorteile von (flüssigem) Wasserstoff
Die Wasserstoffwirtschaft von Bockris ist zwar noch nicht Realität, aber nachhaltiger Wasserstoff steht tatsächlich im Rampenlicht. Die Vorteile der angestrebten Nachhaltigkeit sind beträchtlich:
- Erstens: Wasserstoff ist ein allgegenwärtiges Element. Auch wenn es derzeit Herausforderungen bei der Wasserstoffproduktion gibt, besteht kein Mangel an Rohstoffen.
- Darüber hinaus hat Wasserstoff, wenn er auf nachhaltige Weise gewonnen und verwendet wird, keine nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt. Die einzigen Nebenprodukte sind Wärme und Wasser, die leicht in die Atmosphäre zurückgeführt werden können.
- Schließlich werden für die Herstellung von Wasserstoff keine großen Flächen benötigt, wie dies beispielsweise bei Biokraftstoff und Wasserkraft der Fall ist.
Abgesehen von der Nachhaltigkeit hat Wasserstoff auch praktische Vorteile. So kann die erzeugte Energie über einen längeren Zeitraum effizient gespeichert werden. Dies steht im Gegensatz zur Stromerzeugung aus Windenergie. Dieser Strom muss direkt in das Netz eingespeist und bei Überlastung wieder entladen werden.
Aber ist Wasserstoff wirklich so nachhaltig, wie viele Menschen glauben? Dies hängt von der Art der Herstellung ab. Wenn bei der Herstellung erneuerbare Energien verwendet werden, ist Wasserstoff tatsächlich eine sehr nachhaltige Option.
Leider ist dies aber in den meisten Fällen noch nicht der Fall. Nur 5 % des Wasserstoffs werden derzeit mit nachhaltiger Energie erzeugt; in den übrigen Fällen werden weiterhin fossile Brennstoffe verwendet. Diese Produktionsmethode ist zwar gut gemeint, macht Wasserstoff aber nicht besonders nachhaltig.
Die Produktion von Wasserstoff
Da Wasserstoff auf der Erde nicht in reiner Form vorkommt, muss er hergestellt werden. Es gibt drei leicht unterschiedliche Produktionsverfahren, die auf demselben Prinzip beruhen.
Zur Herstellung von Wasserstoff wird ein Ausgangsstoff benötigt, der mit einer Energiequelle in Kontakt gebracht wird. Sowohl der Ausgangsstoff als auch die Energiequelle können unterschiedlich sein. In der Praxis gibt es drei verschiedene Produktionsverfahren:
Grauer Wasserstoff
Grauer Wasserstoff wird mit fossilen Brennstoffen (wie Kohle oder Erdgas) und Dampf hergestellt. Daher wird diese Form der Wasserstofferzeugung auch als Methandampfreformierung bezeichnet. Der Vorteil dieser Produktionsmethode ist, dass die Kosten relativ niedrig sind und eine Produktion in großem Maßstab möglich ist.
Ein wesentlicher Nachteil ist jedoch, dass bei der Erzeugung auch CO2 freigesetzt wird. Das macht grauen Wasserstoff leider sehr umweltschädlich.
Derzeit werden etwa 95 % des Wasserstoffs durch Methandampfreformierung erzeugt. Dies geschieht in großen Reformern, die Kohlenwasserstoff in Wasserstoff und Kohlenstoff aufspalten.
Blauer Wasserstoff
Die Herstellung von blauem Wasserstoff ist im Grunde die gleiche wie die von grauem Wasserstoff, mit einem Unterschied. Die große Menge an CO2, die während des Produktionsprozesses freigesetzt wird, wird nicht in die Luft absorbiert, sondern aufgefangen oder wiederverwendet.
Damit ist blauer Wasserstoff viel nachhaltiger als grauer Wasserstoff. Die Abtrennung des C02 erfordert jedoch Energie, was den Gesamtenergieertrag verringert.
Grüner Wasserstoff
Die grüne Wasserstoffproduktion nutzt grüne Energie und Wasser. Mittels Elektrolyse wird das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff umgewandelt. Bei dieser Produktionsmethode wird kein CO2 freigesetzt, so dass grüner Wasserstoff der einzige wirklich nachhaltige Wasserstoff ist.
Die groß angelegte Produktion von grünem Wasserstoff wäre ein bedeutender Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit bei Kraftstoffen und Energie. Leider ist dies derzeit nicht der Fall, da mehrere Faktoren die Herstellung von grünem Wasserstoff erschweren:
- Die Herstellung von grünem Wasserstoff ist im Vergleich zur Herstellung von grauem Wasserstoff sehr kostspielig. Elektrolyse-Technologien sind teuer, und grüne Energie ist (derzeit) auch teurer als grauer Strom.
- Die Elektrolyse verbraucht eine relativ große Menge an Energie. Kritiker fragen daher, ob es nicht effizienter wäre, den verbrauchten Strom direkt in das Energienetz einzuspeisen. Bei der Elektrolyse liegt der Wirkungsgrad sogar bei 70 %. Dies bedeutet, dass 30 % der erzeugten Energie bei der Herstellung von Wasserstoff verloren gehen.
- Für die Elektrolyse wird Wasser benötigt. Dafür wird derzeit hauptsächlich sauberes Wasser verwendet, was in Ländern mit Wasserknappheit zu Problemen führen könnte. Die Forschung zeigt jedoch, dass auch Meerwasser und Abwasser für eine erfolgreiche Elektrolyse verwendet werden können. Dies bietet Möglichkeiten für die Zukunft.
Aus den oben genannten Gründen kommt die Produktion von grünem Wasserstoff nur langsam in Gang. Aus diesem Grund sind ein erheblicher Preisrückgang und viel Unterstützung seitens der Regierungen erforderlich, um die Produktion von grünem Wasserstoff in großem Maßstab zu ermöglichen.
Lagerung und Transport
Während Wasserstoff in gasförmiger Form relativ weit verbreitet ist, stellen die Speicherung und der Transport von gasförmigem Wasserstoff eine Herausforderung dar. Wegen seiner extrem geringen Dichte nimmt Wasserstoff in gasförmigem Zustand bei Atmosphärendruck ein großes Volumen ein.
Dieses Problem lässt sich jedoch lösen, indem man das Gas unter hohen Druck setzt (350-700 bar Tankdruck) oder es verflüssigt. In flüssiger Form erhöht sich die Dichte von Wasserstoff sogar um das 800-fache. Das bedeutet, dass 800-mal mehr Wasserstoff im gleichen Tank oder Behälter gespeichert werden kann.
Was bedeutet das für den Transport von Wasserstoff? Über kurze Entfernungen wird Wasserstoff häufig in flüssiger Form in optimal isolierten Transferleitungen transportiert, während für den Ferntransport große Kryotankwagen oder Züge eingesetzt werden. Wasserstoff wird auch in gasförmiger Form in Hochdruckflaschen auf der Straße oder Schiene transportiert.
Wie der Transport ist auch die Speicherung von Wasserstoff leichter zu handhaben, wenn er in flüssiger Form oder unter sehr hohem Druck aufbewahrt wird. Daher wird gasförmiger Wasserstoff in der Regel in speziellen Tanks gelagert, die diesem hohen Druck standhalten und ihn regulieren können. Flüssiger Wasserstoff wird auch in großen Tanks oder Speicherbehältern gelagert. Diese sind mit einer optimalen (Vakuum-)Isolierung ausgestattet, wodurch Energieverluste minimiert werden.
Derzeit wird untersucht, ob die bestehenden Erdgasinfrastrukturen in Zukunft für den Transport von Wasserstoff genutzt werden können. Diese Option scheint ohne allzu große Änderungen an den bestehenden Infrastrukturen durchführbar zu sein, aber auch hier sind zu hohe Kosten damit verbunden. Ein weiteres Problem ist, dass nicht jede Infrastruktur gleich ist und jede individuell bewertet werden muss, um den Umfang der erforderlichen Anpassungen zu bestimmen.
Die Anwendungen von (flüssigem) Wasserstoff
Wozu genau wird Wasserstoff verwendet? Derzeit wird (flüssiger) Wasserstoff vor allem in den folgenden Industriezweigen verwendet und erforscht:
- In der Raumfahrtindustrie, u. a. als Treibstoff für Weltraumraketen. In Verbindung mit flüssigem Sauerstoff (als Oxidationsmittel) kann Wasserstoff die enorme Energie erzeugen, die für den Start einer Weltraumrakete erforderlich ist.
- Die Schiffbauindustrie zeigt zunehmendes Interesse an Wasserstoff als nachhaltigem Energieträger (über Brennstoffzellen). Um die EU-Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen zu erreichen, ist eine Umstellung von fossilen Brennstoffen auf CO2-freie Kraftstoffe für diese Branche zwingend erforderlich.
- Die Luftfahrtindustrie arbeitet beharrlich an Modellen für wasserstoffbetriebene Flugzeugmotoren. Die ersten Pilotmodelle werden voraussichtlich um 2030 gebaut, die neuen Flugzeugmodelle werden jedoch nicht vor 2040 in Dienst gestellt.
- Der Straßenverkehrssektor, der sowohl den Güter- als auch den Personenverkehr umfasst. In jüngster Zeit wurden einige Pkw und Lkw entwickelt, die Wasserstoff als Energiequelle nutzen. Der Einsatz von Wasserstoff im Güterverkehr wird jedoch nicht vor 2025 erwartet. Auch die Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle für Verbrennungsmotoren wird erprobt.
- Der Industriesektor, in dem Wasserstoff als grundlegender Rohstoff für die Ammoniak- und Kunststoffproduktion dient. Wasserstoff wird auch zur Herstellung von Erdölprodukten und Methanol verwendet.
- Der Energiesektor, in dem Wasserstoff sowohl zur Kühlung von Generatoren in Kraftwerken als auch zur Stabilisierung des Stromnetzes verwendet werden kann. Wasserstoff wird in Brennstoffzellen gespeichert und verwendet, die eine stabile Energieversorgung gewährleisten und so für eine optimale Betriebszeit sorgen.
Während die oben genannten Industriezweige derzeit die wichtigsten Nutzer von und das größte Interesse an Wasserstoff haben, wird das vielseitige Gas auch in vielen anderen Bereichen eingesetzt. So verwendet die Nahrungsmittelindustrie Wasserstoff, um ungesättigte Fette in gesättigte Öle und Fette umzuwandeln.
In der Industrie wird Wasserstoff unter anderem auch zur Herstellung von Eisen verwendet; Wasserstoff wird zum so genannten atomaren Wasserstoffschweißen (AHW) eingesetzt. In der Elektronikindustrie wird Wasserstoff für verschiedene elektronische Bauteile verwendet, und im medizinischen Bereich wird Wasserstoff zur Herstellung von Wasserstoffperoxid (H2O2) eingesetzt.
Wie bereits erwähnt, wird Wasserstoff in vielen Industriezweigen in gasförmiger Form verwendet, aber in flüssiger Form gespeichert und transportiert. Es gibt jedoch auch verschiedene Anwendungen für flüssigen Wasserstoff:
- Die Luft- und Raumfahrtindustrie ist einer der Hauptabnehmer von flüssigem Wasserstoff. Wie bereits erwähnt, verwendet diese Industrie flüssigen Wasserstoff für den Start von Raketen.
- Gegenwärtig besteht ein wachsendes Interesse an der Supraleitung (dem Zustand, in dem ein Material beim Transport von Elektrizität praktisch keinen Widerstand aufweist), wobei flüssiger Wasserstoff eine wichtige Rolle spielt. Dies ist eine weitere mögliche Verwendung für das Flüssiggas.
- Schließlich wird bei der Entwicklung von schwereren Lastkraftwagen und Schiffen mit größerer Reichweite auch die Verwendung von flüssigem Wasserstoff in den Tanks in Betracht gezogen.
Die Risiken von (flüssigem) Wasserstoff
Die Verwendung von Wasserstoff, ob in gasförmiger oder flüssiger Form, ist nicht ohne Risiken. Wenn Wasserstoff mit der richtigen Menge Sauerstoff reagiert, wird eine gewaltige Energiemenge freigesetzt, die eine Explosion verursacht. Darüber hinaus hat Wasserstoff eine relativ niedrige Verbrennungstemperatur und ist daher leicht entzündlich.
Da Wasserstoff außerdem farb- und geruchlos ist, lässt sich ein Leck in einem System nur schwer erkennen. Selbst eine Wasserstoffflamme ist fast unsichtbar und daher schwer zu löschen. Flüssiger Wasserstoff ist außerdem extrem kalt (-252,9 °C) und gefriert bei Kontakt. Schließlich kann Sauerstoff kondensieren, wenn der Wasserstoff unzureichend isoliert ist, was eine erhöhte Brandgefahr darstellt.
Es gibt einige Diskussionen darüber, wie die oben genannten Risiken im Vergleich zu anderen Brennstoffen zu bewerten sind. Untersuchungen haben ergeben, dass Wasserstoff ein etwas höheres Brandrisiko darstellt als Benzin oder Erdgas. Was dieses erhöhte Risiko für die Zukunft des Wasserstoffs bedeutet, bleibt abzuwarten. Aber auch alle anderen Brennstoffe sind nicht ohne Gefahren, und mit der richtigen Infrastruktur und Information kann Wasserstoff gut und sicher gehandhabt werden.
Glücklicherweise wird Wasserstoff schon seit langem in verschiedenen Industriezweigen verwendet, und die Infrastrukturen und Sicherheitsmaßnahmen haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Inzwischen gibt es hochentwickelte Sensoren, die ein Leck in einer Infrastruktur sofort anzeigen. Wasserstofftanks, Rohrleitungen und Anwendungen unterliegen ebenfalls strengen Prüfstandards. Diese Geräte sind hohem Druck und extremen Temperaturen ausgesetzt, bevor sie in Betrieb genommen werden können.
Mit der richtigen Infrastruktur kann Wasserstoff problemlos und sicher gehandhabt werden, wenn auch der Endverbraucher verantwortungsvoll mit dem Gas umgeht. In diesem Zusammenhang spielt die Bereitstellung korrekter Informationen eine wichtige Rolle. Je besser der Benutzer die Anweisungen befolgt und auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht wird, desto geringer ist das Risiko.
Isolierung für flüssigen Wasserstoff
Flüssiger Wasserstoff erfordert eine bessere Isolierung als einige andere Flüssiggase. Der Hauptgrund dafür ist die extrem niedrige Temperatur des Gases. Wird beispielsweise Wasserstoff durch eine Transferleitung mit Schaumstoffisolierung transportiert, kann ein kleiner Riss im Schaumstoff aufgrund der extremen Kälte, die der flüssige Wasserstoff ausstrahlt, zur Kondensation von Sauerstoff führen. Sollte dieser kondensierte Sauerstoff mit Wasserstoff oder anderen brennbaren Stoffen in Berührung kommen, kommt es zu einem Brand oder einer Explosion.
Zum Glück gibt es eine Form der Dämmung, die eine optimale Isolierung bietet. Das vakuumtechnische Verfahren ist die Lösung für den sicheren Transport, die Speicherung und die Nutzung von flüssigem Wasserstoff. Die Vakuumdämmung ist bis zu 15-mal besser als andere Dämmstoffe (z. B. PIR/PUR oder Foamglas, Armaflex, Perlite und Misselon) und kann sowohl für Rohre als auch für Armaturen, Tanks und kryogene Anlagen verwendet werden.
Die Vakuumtechnik nutzt Vakuum oder Hochvakuum, um Transferleitungen oder Systeme optimal zu isolieren. Eine Vakuumumgebung wird geschaffen, indem diese Leitungen oder Systeme mit einer Doppelwand gekapselt werden und der Raum zwischen den beiden Wänden vakuumiert wird. Das Vakuum sorgt dafür, dass zwischen der warmen Außenseite und der kalten Innenseite keine Wärmeübertragung stattfinden kann (da die meisten Moleküle entzogen wurden).
Die Vakuumisolierung für Wasserstoffsysteme ist nicht nur sicher, sondern erfüllt auch die strengen Anforderungen an Wasserstoffinfrastrukturen. So wird beispielsweise erwartet, dass Transferleitungen für flüssigen Wasserstoff auf Schiffen mit einem doppelten Sicherheitsbehälter ausgestattet sind (sollte die Prozessleitung ein Leck haben, wird der zusätzliche Behälter vorhanden sein). Wenn die Rohrleitungen mit einer Vakuumisolierung versehen sind, fungiert die Vakuumröhre auch direkt als Doppelcontainment. Die Vakuumdämmung schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe.
Demacos Lösungen für flüssigen Wasserstoff
Bei Demaco glauben wir an die Zukunft des grünen Wasserstoffs. Bei der Erforschung der besten Wasserstoffinfrastrukturen stehen wir sogar an vorderster Front. Jahrzehntelang haben wir mit Prototypen experimentiert, Pionierarbeit geleistet und Konzeptnachweise für fortschrittliche Projekte und Produkte erbracht.
Wir arbeiten mit wichtigen Akteuren auf dem Wasserstoffmarkt zusammen und sind Mitglied von Hydrogen Europe. Der Verband vertritt die Interessen der Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie und setzt sich gemeinsam mit Hunderten von Unternehmen und Verbänden für die Zukunft des Wasserstoffs in einer emissionsfreien Gesellschaft ein. Durch unsere Zusammenarbeit mit Hydrogen Europe verfolgen wir nicht nur alle Entwicklungen genau, sondern sind auch aktiv an der Forschung und Entscheidungsfindung beteiligt. Dies macht uns zu Experten auf dem Gebiet des Wasserstoffs und lässt uns dies auch bleiben.
Demaco ist auch ein schlüsselfertiger Lieferant für Wasserstoffprojekte in der ganzen Welt. Wir sind vom ersten Konzept an dabei und bieten Unterstützung von der ersten konzeptionellen Skizze über die Detailplanung, das Engineering, die Produktion, die Lieferung, die Montage, die Überwachung, die Inbetriebnahme und schließlich die Wartung und Zertifizierung der Infrastruktur und ihrer Ausrüstung.
Selbstverständlich werden alle unsere Projekte unter Verwendung der besten Materialien durchgeführt, sind gründlich vakuumisoliert und folgen strengsten technischen Konstruktionsnormen hinsichtlich potenzieller Explosionsgefahren unter atmosphärischen Bedingungen (ATEX). Auf diese Weise können wir die genannten Risiken im Zusammenhang mit Wasserstoff minimieren. Darüber hinaus ist Demaco DNV-zertifiziert für Anwendungen an Bord von Schiffen.
Derzeit bieten wir dem Wasserstoffmarkt die folgenden Produkte und Lösungen an:
- A. Tankstellen und Laderampen für Lkw
- B. Vakuumisolierte Verladearme für Schiffe
- C. Vakuumisolierte Transferleitungen zwischen einem Tank oder Verflüssiger und der Anwendung an Bord von Schiffen und an Land.
- D. Vakuumisolierte Verteilerkästen
- E. Wasserstoff-Reinigungsanlagen
- F. Wasserstoffverflüssiger im kleinen Maßstab
Wir sind stolz auf unser Wissen und unsere Erfahrung, die wir in den letzten Jahrzehnten gesammelt haben. Da wir schon so lange mit Wasserstoff arbeiten, sind unsere Methoden, Produkte und Infrastrukturen ausgiebig getestet und optimiert worden. Wir sind in der Lage, bewährte Technologien anzubieten, wenn ein (neuer) Kunde zu uns kommt und eine Lösung sucht.
Bis die Wasserstoffwirtschaft von Bockris Realität wird, ist es noch ein weiter Weg. Wir sind jedoch bereit!
Möchten Sie mehr wissen?
Weitere Informationen über unsere Arbeit finden Sie bei unseren Produkten und Dienstleistungen. Weitere Informationen über flüssigen Wasserstoff finden Sie auf unserer Seite über flüssigen Wasserstoff.